7 Fahrtechnik-Tipps für anspruchsvolle Mountainbike-Touren
Eine gute Mountainbike-Fahrtechnik ist das A und O, wenn es auf anspruchsvolle Trails geht. Doch warum ist die Technik so wichtig? Und welche Risiken entstehen, wenn sie fehlt? Wir liefern die Antworten – plus 7 praxisnahe Tipps für Ihre nächste MTB-Tour.
Warum ist Fahrtechnik beim Mountainbiken so wichtig?
Steile Abfahrten, enge Kurven, Wurzeln, Felsen und Drops: Mountainbike-Trails stellen hohe Anforderungen – auch an geübte Biker*innen. Der Gamechanger: eine saubere Fahrtechnik. Diese sorgt dafür, dass Sie Hindernisse sicher meistern, dass Sie effizienter und mit mehr Flow unterwegs sind, und: Durch die richtige Technik steigern Sie außerdem Ihre Trittsicherheit, verbessern die Kontrolle über das Bike und reduzieren die körperliche Belastung – gerade bei längeren Touren.
Welche Risiken gibt es bei schlechter Fahrtechnik?
Ohne die richtige Technik steigt das Unfallrisiko. Rutschende Reifen in Kurven, blockierende Bremsen auf Abfahrten oder ein zu steifer Körper auf unebenem Untergrund führen schnell zu Stürzen. Das Resultat: Prellungen, Verstauchungen oder im schlimmsten Fall schwerere Verletzungen. Besonders auf Downhill-Strecken und bei nassen Bedingungen gilt deshalb: Übung und Technik sind unverzichtbar für Ihre Sicherheit.
Diese 7 Tipps bringen Sie sicher durch jedes Gelände
Ob Uphill, Downhill oder technisch anspruchsvolle Passagen: Mit den folgenden Fahrtechnik-Tipps meistern Sie jede Herausforderung auf dem Trail.
1. Die Basis: Grundposition & Körperspannung
Die richtige Grundposition bildet das Fundament jeder Fahrtechnik. Halten Sie den Körperschwerpunkt hierfür mittig über dem Bike, die Arme und Beine leicht gebeugt, die Pedale waagrecht. So bleiben Sie flexibel und können Stöße optimal abfedern.
Wichtig: die Körperspannung halten! Sie fahren nicht passiv mit, sondern sind jederzeit aktiv auf dem Bike. Das verbessert nicht nur die Kontrolle, sondern schützt auch Gelenke und Muskeln.
2. Blickführung: Der Weg ist das Ziel
Ein häufiger Fehler bei MTB-Touren: Der Blick ist zu nah am Vorderrad. Aber nur, wer weit genug nach vorne schaut, erkennt Hindernisse rechtzeitig und kann reagieren.
Die Faustregel: Den Blick immer ein bis zwei Sekunden voraus richten, am besten dorthin, wo Sie hinfahren wollen. Das sorgt für mehr Sicherheit – gerade auf technisch anspruchsvollen Trails.
3. Dosiertes Bremsen: Kontrolle statt Blockade
Ob beim Downhill oder auf engen Singletrails: Richtiges Bremsen gehört zu den wichtigsten Fahrtechnik-Tipps fürs Mountainbiken. Verteilen Sie die Bremskraft sinnvoll – etwa 70 Prozent vorne und 30 Prozent hinten – und bremsen Sie dosiert statt abrupt. Blockierte Räder führen häufig zu Kontrollverlust und schädigen außerdem den Trail.
Vor Kurven oder Hindernissen gilt: Geschwindigkeit frühzeitig reduzieren, dann locker durchrollen.
4. Kurventechnik & Gewichtsverlagerung: mehr Flow auf dem Trail
Enge Kurven zählen zu den größten Herausforderungen auf kniffligen Mountainbike-Trails. Einfacher wird es, wenn Sie von außen nach innen anfahren, den Blick durch die Kurve richten und das Bike in die Kurve drücken, während Ihr Oberkörper möglichst aufrecht bleibt. Das Gewicht verlagern Sie leicht nach außen (auf das äußere Pedal unten), um maximalen Grip zu erzielen. So meistern Sie auch anspruchsvolle Kehren sicher und souverän.
5. Bergauffahren mit Technik: Kraft sparen, Grip gewinnen
Steile Anstiege erfordern nicht nur starke Beine, sondern auch eine ausgeklügelte Fahrtechnik. Mit folgenden drei Tipps perfektionieren Sie Ihre Bergauffahrten am Mountainbike:
- Bleiben Sie so weit wie möglich im Sattel, um den Grip am Hinterrad zu halten.
- Verlagern Sie den Oberkörper leicht nach vorne, damit das Vorderrad nicht abhebt.
- Fahren Sie gleichmäßig mit einer hohen Trittfrequenz und wählen Sie den passenden Gang, um nicht „einzubrechen“.
6. Steile Abfahrten meistern: sicher ins Tal
Downhill-Passagen sehen oft spektakulär aus – und fühlen sich auch so an. Damit Sie sicher unten ankommen, gilt: Körper weit nach hinten verlagern, die Arme bleiben angewinkelt und Sie sitzen nicht auf dem Sattel, sondern stützen sich vor allem auf die Pedale. Setzen Sie die Bremse dosiert ein und bleiben Sie möglichst locker. Bei aufkommender Unsicherheit halten Sie lieber kurz an und besichtigen Sie die Stelle, bevor Sie sie in Angriff nehmen.
7. Hindernisse & Drops überwinden: Mut und Technik kombinieren
Ob Wurzeln, Felsen oder kleine Drops: Mit der richtigen Technik meistern Sie jedes Hindernis.
Die Grundregel: Hindernisse aktiv anrollen, den Blick nach vorne richten und das Vorderrad leicht anheben (Vorderrad-Anhebetechnik). Bei Drops machen Sie den Körper kompakt, gehen kurz vor der Kante leicht in die Knie und führen das Rad kontrolliert nach unten.
Unser Tipp: Starten Sie mit kleinen Hindernissen und Drops und steigern Sie sich Schritt für Schritt – Übung macht den Meister.
Das Wichtigste: Sicherheit geht vor!
Auch mit einer absoluten Top-Technik bleibt Mountainbiken ein Risikosport. Gehen Sie deshalb nie ohne passende Schutzausrüstung auf Tour. Unbedingt bedacht werden sollten:
- Helm: Am besten mit integriertem Multi-Directional Impact Protection System (MIPS-System), das bei einem Schrägaufprall den Auswirkungen von Rotationsbewegungen entgegenwirkt.
- Protektoren: Knie- und Ellbogenschützer reduzieren Verletzungen bei Stürzen.
- Handschuhe & Brille: Für mehr Grip und Schutz vor Ästen, Steinen oder Insekten.
- Bike-Check vor der Tour: Bremsen, Reifen und Federung überprüfen – nur so bleiben Sie sicher unterwegs.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zur richtigen Mountainbike-Fahrtechnik
Wie kann ich meine Fahrtechnik gezielt trainieren?
Am effektivsten lernen Sie neue Techniken in einem professionellen Fahrtechnik-Kurs. Viele Bike-Schulen bieten Einsteiger- und Fortgeschrittenen-Kurse mit Videoanalyse und individuellem Feedback an.
Welche Übungen kann ich zu Hause machen, um meine MTB-Skills zu verbessern?
Balance-Training auf einem Balance-Board oder Trackstand-Übungen stärken das Körpergefühl. Auch gezielte Kraft- und Stabilitätsübungen – zum Beispiel Core-Training, Ausfallschritte oder Ähnliches – verbessern Ihre Fahrkontrolle spürbar.
Wie erkenne ich, ob mein Fahrstil fehlerhaft ist?
Häufige Anzeichen sind Unsicherheiten beim Kurvenfahren, übermäßiges Bremsen vor Hindernissen, Verspannungen im Oberkörper oder häufige Ausweichmanöver. Wenn Sie regelmäßig stürzen oder das Gefühl haben, das Bike „fährt Sie“, statt umgekehrt, lohnt sich eine Analyse – am besten gemeinsam mit erfahrenen Fahrpartner*innen oder Trainer*innen.
Was tun, wenn ich mitten im Trail stürze?
Bleiben Sie ruhig, untersuchen Sie sich erst selbst auf Verletzungen und checken Sie dann das Bike. Kleinere Schäden wie eine abgesprungene Kette oder ein verdrehter Bremsgriff lassen sich oft vor Ort beheben. Packen Sie dafür idealerweise immer ein Mini-Tool, Ersatzschlauch und Pumpe sowie ein Erste-Hilfe-Set für den Notfall ein.